Bestimmt hast Du die­sen Spruch auch schon gehört.

Doch wie ernst nimmst Du die­se Infor­ma­ti­on? Ist Dir bewusst, dass sich Sit­zen in den letz­ten Jah­ren in der Lis­te der gesund­heits­ge­fähr­den­den Fak­to­ren ganz nach oben kata­pul­tiert hat?

Bist Du davon betrof­fen? Sitzt auch Du sehr vie­le Stun­den am Tag?

Was kannst Du dann dafür tun, die krank­ma­chen­den Fol­gen zu ver­mei­den? Erfah­re hier mehr über die­se Zusam­men­hän­ge und lies, wie ein­fach es ist, mit ein paar weni­gen Übun­gen der Gesund­heit etwas Gutes zu tun.

Die Evolution hinkt hinterher

Bei der Erschaf­fung des Men­schen war der Stuhl und erst recht die Couch nicht vor­ge­se­hen. Auf der stän­di­gen Suche nach Nah­rung und dem Wunsch nach Erhal­tung der Art ;-) war der Urmensch stän­dig unter­wegs. Bewe­gung gab es auf jeden Fall, Essen hin­ge­gen nur viel­leicht. Näm­lich dann, wenn die Suche oder die Jagd erfolg­reich war.

Unser Kör­per ist von Natur aus also dazu geschaf­fen, aktiv zu sein. Über fast 200.000 Jah­re hat er sich an ein Leben in Bewe­gung ange­passt. Dies nun zu ver­än­dern, das braucht sei­ne Zeit. Wie lan­ge? Das kann wohl kaum jemand heu­te sagen.

Von 2 Beinen auf die 4 Buchstaben: Der „homo sedentarius“

Der­zeit jeden­falls ist in unse­rer indus­tria­li­sier­ten Gesell­schaft die kör­per­li­che Akti­vi­tät erst ein­mal zur Neben­sa­che gewor­den. Auf­grund von Schreib­tisch­ar­beit, Fern­se­hen schau­en, Com­pu­ter­tä­tig­keit und Auto­fah­ren haben wir uns zum „homo seden­ta­ri­us“ entwickelt.

Der Begriff stammt aus dem Latei­ni­schen und bedeu­tet „homo“ gleich Mensch und „sede­re“ gleich sit­zen, und er beschreibt den Men­schen 2.0, der geprägt ist von einem extre­men Ver­lan­gen nach der nächst ver­füg­ba­ren Sitzgelegenheit.

Chai­rad­dic­tion – Stuhl­sucht“ heißt das neu­mo­disch dann, und der moder­ne Mensch kommt die­sem Ver­hal­ten im Durch­schnitt min­des­tens 12 Stun­den am Tag nach.

Der „homo seden­ta­ri­us“ oder der Mensch 2.0 hin­ter­lässt also kei­ne Spu­ren mehr im Sand, son­dern einen Abdruck auf der Couch.

Der trügerische Fortschritt: Gene versus Lebensstil

Der gesamt­ge­sell­schaft­li­che Fort­schritt ist daher etwas trü­ge­risch. Denn natür­lich pro­fi­tie­ren wir in vie­ler­lei Hin­sicht von dem enor­men Ent­wick­lungs­stand unse­rer heu­ti­gen Welt. Doch die gesund­heit­li­chen Risi­ken von die­sem sit­zen­den Lebens­stil sind enorm.

Zahl­rei­che Stu­di­en bele­gen inzwi­schen eine Viel­zahl an nega­ti­ven Gesund­heits­aus­wir­kun­gen. So heißt es z.B., dass nur zwei Stun­den Sit­zen am Stück die Risi­ken für Herz­er­kran­kun­gen, Dia­be­tes, Meta­bo­li­sches Syn­drom, Krebs, Rücken- und Nacken­schmer­zen und ande­re ortho­pä­di­sche Pro­ble­me stark erhöht. Eini­ge Stu­di­en spre­chen sogar von einem höhe­ren Ster­be­ri­si­ko und einer ver­kürz­ten Lebenszeit.Wer länger sitzt, ist früher tot. - Frank Thömmes

Und noch etwas könn­te in die­sem Zusam­men­hang trü­ge­risch sein. Denn Du bist viel­leicht sport­lich, aber bist Du auch aktiv?

Vie­le Unter­su­chun­gen zei­gen, dass sich die Fol­gen lang­fris­ti­gen Sit­zens auch nicht durch Sport oder ande­re gesund­heits-för­dern­de Gewohn­hei­ten besei­ti­gen las­sen. Selbst wenn Du gesund isst und regel­mä­ßig ca. eine Stun­de am Tag trai­nierst, aber die rest­li­chen Wach­stun­den größ­ten­teils sit­zend ver­bringst, schmä­lert oder annul­liert dies die posi­ti­ven Effek­te Dei­ner Fit­ness­be­mü­hun­gen. Du giltst nach wie vor als Viel­sit­zer, und bist damit den glei­chen gesund­heit­li­chen Risi­ken wie oben beschrie­ben ausgesetzt.

Sleeping butt syndrom

Eine ganz beson­de­re Fol­ge des sit­zen­den Lebens­stils ist das soge­nannn­te „Slee­ping butt syn­drom“. Dabei geht es näm­lich nicht nur um die gesund­heit­li­chen Fol­gen, son­dern auch um die äußer­lich unvor­teil­haf­te Ver­än­de­rung, sprich einen fla­chen Po. Das fin­den wahr­schein­lich vor allem wir Frau­en nicht beson­ders schön.

Die genau­en Zusam­men­hän­ge beschreibt die Autorin des Buches “Sit­zen ist fürn Arsch“*, Vivi­en Suchert, auf ihrem Blog.

Was kannst Du jetzt also tun, um all diesen negativen Folgen des Sitzens zu entgehen?

Wie Du bereits gele­sen hast, reicht sogar ein mehr­mals wöchent­li­cher Sport nicht aus.
Die Lösung liegt dar­in, dass Du wie­der mehr Bewe­gung in Dei­nen All­tag bringst. Dazu hast Du 2 Möglichkeiten:

1. Du erhöhst Dei­nen Ener­gie­ver­brauch durch das soge­nann­te NEAT, die „non-exer­cise-acti­vi­ty-
ther­mo­ge­ne­sis“. Gemeint ist damit, dass Du alle Tätig­kei­ten, die Du sowie­so tust, inten­si­ver gestaltest:

Idea­ler­wei­se arbei­test Du mög­lichst häu­fig an einem Steh­tisch, Du gehst die Trep­pen statt den Auf­zug zu neh­men, Du läufst zum Kol­le­gen statt zu tele­fo­nie­ren, Du machst jede Stun­de eine kur­ze Pau­se und stehst auf zum Blu­men gie­ßen etc, Du stehst an der Bus­hal­te­stel­le, Du gehst aufs Lauf­band statt auf die Couch beim Fernsehen….

2. Du absol­vierst ein klei­nes Übungs­pro­gramm, das idea­ler­wei­se zu Dei­ner täg­li­chen Rou­ti­ne wird. Ein sol­ches fin­dest Du in den Büchern von Frank Thöm­mes oder von Kel­ly Star­rett. Oder Du schaust Dir eines der unzäh­li­gen Vide­os auf dem Kanal von Liebs­cher und Bracht, den Schmerz­spe­zia­lis­ten, an.

Robert Liebs­cher erklärt Dir dort sehr genau, wie die Zusam­men­hän­ge sind, und mit wel­chen geziel­ten Übun­gen in einem gerin­gen Zeit­rah­men Du posi­ti­ven Ein­fluss auf Dei­ne Gesund­heit neh­men kannst. Ich wün­sche Dir dabei viel Spaß.

Tu Dir gut!

 immer.überall.jetzt.

Die­ser Bei­trag ent­hält wer­ben­de Inhal­te und/oder *Part­ner-Links. Nähe­res dazu in der Daten­schutz­er­klä­rung.

P.S: Zu die­sem The­ma gibt es noch einen wei­te­ren wich­ti­gen Aspekt. Lies, was Du sogar im Schlaf für Dei­ne Gesund­heit tun kannst hier.