Achtsames Essen (2)
Wenn es ums achtsame Essen geht, so wird sehr häufig die Rosinenübung erwähnt. Diese habe ich Dir im Teil eins zum Thema „Achtsames Essen“ vorgestellt.
Doch Du hast keine Zeit und Geduld Dein Essen jedes Mal so zu zelebrieren, wie es in dieser Übung vorgesehen ist?
Im Alltag ist das nachvollziehbar und verständlich. Dennoch kannst Du auf andere Art und Weise Achtsamkeit beim Essen praktizieren. 6 weitere Möglichkeiten zeige ich Dir hier:
Achte auf Deine Körpersignale
Achte einmal darauf, warum Du zum Essen greifst: Reagierst Du auf eine Emotion oder auf das, was der Körper braucht?
Oftmals agieren wir kopf- und gefühlsgesteuert. Doch in der Achtsamkeit geht es darum, zunächst einmal in und auf den Körper zu hören. Anstatt die Emotionen, sei es nun Stress, Traurigkeit, Einsamkeit und dergleichen zu „überessen“, höre einmal in Dich hinein, ob Dein Körper Dir Signale von Hunger sendet. Knurrt Dein Magen? Wie viel Energie hast Du? Fühlst Du Dich vielleicht sogar etwas benommen?
Finde heraus, was Deine emotionalen Trigger sind und wie sich Deine Hungersignale anfühlen, und lerne diese voneinander zu unterscheiden.
Iss keine “Problemlöser”, sondern Lebensmittel
Es gibt Nahrungsmittel, die besonders gerne beim emotionalen Essen herangenommen werden. So hat z.B. Eis vermeintliche Problemlöserqualitäten. Die Süße gab es schon mit der Muttermilch, und in Kombination mit dem Soften vermittelt das Geborgenheit. Von Klein an wurden wir mit Naschereien getröstet oder belohnt. Das ist in unserem Gehirn so programmiert.
Leider besteht Eis jedoch zum großen Teil aus billigen Fetten, vielen künstlichen Zusatzstoffen etc. Auf Dauer kommt es im Körper dadurch zu einem Defizit. Einem Mangel an Nährstoffen nämlich. Dahingegen verlangt ein Körper, der ausreichend mit Nährstoffen versorgt ist, auch gar nicht mehr so stark nach emotionalem Essen.
Ein guter erster Schritt ist daher, zu den heute so vielfältig vorhandenen Lebensmitteln zu greifen, die beide Qualitäten verbinden. Sie liefern lebenswichtige Nährstoffe und haben die emotionale „Konsistenz“. Und natürlich schmecken Sie gut! Hast Du z.B. schon einmal nice cream probiert? Hier findest Du ein paar herrliche Rezepte dazu. Oder mache Dir einen smoothie, am besten mit reichlich viel Grün. Schau doch mal hier.
Entwickele gute Essensrituale
Essen gibt es heute immer und überall. Essen ist nicht rar. Gleichzeitig herrscht Zeitmangel. Global. Das führt dazu, dass oftmals nebenbei und zwischendurch, im Stehen und aus der Hand gegessen wird.
Mehr Achtsamkeit beim Essen erreichst Du, in dem Du das Essen z.B. für eine ganze Woche planst. Mache Dir dann eine Einkaufsliste und kaufe in Ruhe ein. Nimm Dir Zeit zum Kochen. Ich finde z.B. Gemüseschnibbeln und sogar das abschließende Saubermachen der Küche recht meditativ. Lege bestimmte Essenszeiten fest, und halte gewisse Rituale ein, d.h. isst z.B. am Tisch und mit Geschirr und Besteck.
Würdige die Herkunft und Produktion der Lebensmittel
Wenn Du nicht gerade Bauer oder Jäger bist, und auch keinen eigenen Gemüsegarten hast, dann kommst Du zumeist erst im Supermarkt zum ersten Mal mit dem, was Du später isst, in Kontakt. Das ist schade, denn Nahrungsmittel sind eine wunderbare Gelegenheit, sich mit der Natur, den Elementen und den Tieren zu verbinden.
Halte einen Moment inne und denke einmal an all die Menschen, die an der Herstellung Deines Essens beteiligt waren. Angefangen von demjenigen der gekocht und eingekauft hat, über diejenigen, die die Regale im Supermarkt eingeräumt haben, bis hin zu denjenigen, die die Dinge gepflanzt und geerntet haben. Denke auch an die Natur, die uns so wunderbare Sachen schenkt. Und wenn Du all das würdigst, was nötig war, um dieses Essen zu produzieren, empfindest Du bestimmt Dankbarkeit. Und möglicherweise bringt Dich diese Achtsamkeit dann sogar dazu, beim nächsten Einkauf bessere Entscheidungen für Deine Gesundheit und für den gesamten Planeten zu treffen.
Iss bewusst
Multitasking beim Essen ist wie ein “Rezept” dafür, die Bedürfnisse und Verlangen des Körpers nicht wahrzunehmen. Nicht wahrnehmen zu können.
Sicher kennst Du die Erfahrung, dass Du beim Fernsehen oder im Kino isst, und wenn der Film zu Ende ist, fragst Du Dich, wo das Essen geblieben ist.
Achte daher beim Essen unbedingt auf „single-tasking“, d.h. alle elektronischen Geräte sind aus. Deine Aufmerksamkeit richtet sich voll und ganz auf das, was Du isst, auf Deine Körpersignale und ansonsten höchstens noch auf die Personen, mit denen Du zusammen am Tisch sitzt.
Nimm die Sättigung wahr
Ein langsames, achtsames Essen ist zum einen der beste Weg, damit der Körper und der Geist miteinander kommunizieren können, was die besten Nährstoffe im jeweiligen Moment sind. Darüber hinaus entsteht aber auch die Möglichkeit, das Sättigungsgefühl besser wahrnehmen zu können. Dieses braucht nämlich ca. 20 Minuten, bis es im Gehirn angelangt ist. Auf Grund dieser Zeitspanne passiert es häufig, dass wir uns unbewusst überessen.
Doch wie schaffst Du es, den Essensvorgang zu entschleunigen? Wie bereits erwähnt, setze Dich auf jeden Fall hin. Kaue auch sorgsam, in der Literatur heißt es, bis zu 25 Mal. Lege das Besteck zwischendurch einmal nieder. Nimm nicht gleich nach.
Diese 6 Möglichkeiten helfen Dir, mehr Achtsamkeit beim Essen zu praktizieren. Was davon kannst Du in Dein Leben einbauen? Oder fallen Dir noch weitere Aspekte ein?
Tu Dir gut!
immer.überall.jetzt.
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