und wie Du es für Dich nutzen kannst
Geht es Dir ähnlich wie mir? Du hörst und liest „Namasté“ immer öfter, doch meist kommt es Dir noch etwas befremdlich vor?
So oder so ähnlich geht es uns sicherlich mit einigen Dingen, die aus der östlichen Tradition stammen. Es ist für uns nicht stimmig, vor allem wenn wir sogleich in ein sehr strenges Ritual gedrängt werden – noch dazu bei einem Deutschen. So ist es mir z.B. beim sogenannten Daishin Zen hier in Deutschland gegangen.
Doch seit vor allem Yoga und Meditation auch hier bei uns im Westen immer gebräuchlicher werden, finden wir ganz sicher eine Art und Form, die wir persönlich als angenehmer empfinden. Das habe ich z.B. beim Besuch einer Veranstaltung des Kadampa-Buddhismus in Frankfurt erlebt. Statt grimmiger Gesichter, strenger Regeln und im Zweifel sogar harscher Ansprache begegneten mir freundliche, offene Persönlichkeiten mit einer positiven Ausstrahlung. Das war sehr angenehm.
Doch nun zum Namasté.
Namasté — ein Gruß und eine Geste der Verehrung und des Respekts
Namasté, aus dem Sanskrit stammend, wird ausgesprochen „nah-mah-stay“ und bedeutet soviel wie: ich verbeuge oder verneige mich vor Dir.
In Indien wird aufgrund dieser Bedeutung das Wort zumeist auch nicht ausgesprochen, sondern als eine bestimmte Grußgeste (Namaskara) verstanden. Dafür sind die Hände in Gebetshaltung, dem sogenannten „Anjali Mudra“, d.h. die Handinnenflächen werden zusammengeführt. Dann werden sie in der Nähe des Herzens an die Brust gelegt, und der Kopf wird leicht vorne herüber gebeugt.
Eine noch tiefere Ehrerbietung, beispielsweise gegenüber spirituellen Lehrern, wird dadurch ausgedrückt, dass die gefalteten Hände angehoben und die Fingerspitzen beider Zeigefinger kurz auf die Stelle zwischen den Augen, dem sogenannten „Dritten Auge“ gelegt werden.
Im Yoga praktiziert man das Namasté meist am Ende der Stunde, weil dann der Geist viel ruhiger und die Energie im Raum friedvoller ist. Der Lehrer leitet Namasté als Symbol der Dankbarkeit und des Respekts gegenüber seinen Schülern an und lädt diese im Gegenzug dazu ein, sich mit ihren Lehrern zu verbinden und sie zu würdigen.
Außerhalb der Yogawelt findet man das Namasté auch häufig auf T‑shirt, Tassen und anderen Souvenirartikeln. Doch die Bedeutung geht weit darüber hinaus.
Die spirituelle Bedeutung von Namasté
Namasté repräsentiert die Idee, dass wir alle eins sind. Es besagt, dass wir uns zwar im Äußeren unterscheiden, unser Kern jedoch gleich ist. Wir sind uns ähnlicher, als dass wir unterschiedlich sind.
Im Alltag vergessen wir das nur leider all zu oft. Wir definieren uns über Äußerlichkeiten, vergleichen uns, fühlen uns mehr oder auch weniger wert als andere und praktizieren noch allerhand mehr, was uns letztlich unglücklich macht.
Mit dem Namasté können wir jedoch energetisch wieder an einem Ort der Zeitlosigkeit und Verbundenheit zusammenkommen, frei von den Fesseln der Identifikation mit unserem Ego. Und wenn wir die Geste mit einem tiefen Gefühl, das aus dem Herzen kommt, und mit einem Geist, der sich hingegeben hat, durchführen, kann sich diese tiefe seelische Einheit zwischen allem was ist wieder entfalten.
Offenbar hat das Mahatma Gandhi seinem Freund Albert Einstein einmal so erklärt:
„Ich ehre den Platz in dir, in dem das gesamte Universum residiert. Ich ehre den Platz des Lichts, der Liebe, der Wahrheit, des Friedens und der Weisheit in dir. Ich ehre den Platz in dir, wo, wenn du dort bist und auch ich dort bin, wir beide nur noch eins sind.“
Namasté im Alltag unserer westlichen Welt
Vor allem dieser Gedanke ist es, den ich für unsere westliche Welt am kompatibelsten halte. Vielleicht sind Dir das Wort Namasté und die Geste Namaskara noch etwas fremd, doch sich vorzustellen, mit allem harmonisch verbunden zu sein, ist doch auf jeden Fall eine herrliche, Frieden spendende Idee.
Überlege doch einmal, wo und auf welche Weise Du Dir für einen solchen Augenblick der Besinnung, für eine solche Kurzmeditation, im Alltag immer mal wieder Zeit nehmen kannst.
Tu Dir gut!
immer.überall.jetzt.