Die Rauhnächte sind 12 Nächte um den Jahreswechsel herum, denen im europäischen Brauchtum eine besondere Bedeutung beigemessen wird. Zumeist werden die Nächte vom 24./25. Dezember bis zum 6. Januar, also 6 Nächte des alten, und 6 Nächte des neuen Jahres, als solche bezeichnet.
Dieser Zeit wird eine magische Kraft zugesprochen. Es heißt, jede Nacht bildet einen der Monate des kommenden Jahres ab. Und es geht darum, still zu werden und sich einmal der eigenen inneren Welt zu widmen, Vergangenes abzuschließen und über Neues nachzudenken.
In den letzten Jahren nun hat diese Tradition der Rauhnächte wieder an Popularität gewonnen. Vermutlich ist das eine aus unserer hektischen Zeit heraus entstandene Sehnsucht nach Ruhe, Stille und Besinnung.
Und so findest Du z.B. in Valentin Kirschgruber Buch Die Wunder der Rauhnächte eine sehr schöne Beschreibung seiner eigenen Kindheitserinnerungen und auch praktische Hinweise für jede einzelne Nacht.
Das Wunder der Rauhnächte: Märchen, Bräuche und Rituale für die innere Einkehr
Ein magisches Buch für eine magische Zeit
Sagenumwoben, mystisch, geheimnisvoll: Die Rauhnächte – zwischen Weihnachten und dem Dreikönigstag – gelten als Schwellenzeit, in der Dunkel und Licht, Altes und Neues, Vergänglichkeit und Ewigkeit ineinanderfließen. Die Weise, wie wir sie verbringen, soll der Überlieferung nach das nächste Jahr bestimmen. Dieses zauberhaft ausgestattete Buch lädt ein, die heilige Zeit mit einer Fülle von Bräuchen, Orakeln und Ritualen zu feiern.
Räuchern
Eines der Hauptrituale während der Rauhnächte ist das Räuchern. Die gängigsten Räucherstoffe sind dabei Weihrauch, Salbei, Kampfer, Angelikawurzel, Wacholder, Myrrhe, Myrte, Thymian und Styrax. Ihre Wirkung reicht von der feinstofflichen Reinigung und Desinfizierung bis hin zur Erhöhung der Energie in den Räumen.
Vertreibe die Geister und Dämonen,
das Räuchern kann sich lohnen.
Geräuchert wird mit einem feuerfesten Gefäß. Die Mischung der eigenen Wahl, je nach Sinn und Zweck ausgewählt, wird auf die Glut im Gefäß gelegt. Anschließend wird damit durch alle Räume des Hauses und über den gesamten Hof gegangen. Oftmals werden anschließend auch alle Angehörigen, Menschen und Tiere beweihräuchert.
Eine gute Anleitung zum Räuchern gibt Fritz Kaindlstorfer in seinem Buch Die Heilkraft des Räucherns: Mit heimischen Blüten,Kräutern und Harzen
Die Heilkraft des Räucherns: Mit heimischen Blüten,Kräutern und Harzen
Räuchern für Mensch und Haustiermit heimischen Blüten Kräutern und Harzen Räuchern unterstützt und begleitet uns in vielen (Not-)Fällen des Lebens. Es hilft dem Körper, Kraft zu gewinnen, und dem Geist, ruhig und achtsam zu werden. Räuchern weitet den Horizont und regt die Selbstheilung an. Im Jahreskreis haben uns Räucherrituale schon immer begleitet: zu Allerheiligen, Lichtmess, Ostern, zur Sommer- und zur Wintersonnenwende sowie in den Raunächten zwischen Weihnachten und dem Drei-königstag. Bei Geburten, Hochzeiten, Todesfällen und in Krankenzimmern wird auch heute noch geräuchert. So wirkt beispielsweise Fichtenharz im Raum desinfizierend und keimtötend. Und auch in der ganzheitlichen Naturheilkunde kommen spezielle Kräuter und Harze zum Einsatz: ‑Lärchenharz etwa bei Erkrankungen der Atmungsorgane oder Wacholderbeeren bei Quetschungen und Geschwülsten. Bei seelischer Unruhe helfen Räuchermischungen aus Rose, Alant, Lavendel und Zirbe. Zur Beruhigung von Tieren wiederum genügt es, den Raum mit Hopfen und Passionsblume zu beduften. Vorsorge wie auch Linderung verschiedener Beschwerden bei Mensch und Tier bilden Schwerpunkte dieses Buches. Beschrieben wird die Tradition des Räucherns, aber es wird auch dessen heutige Rolle beleuchtet. Aus dem Inhalt: Geschichte des Räucherns mit Schwerpunkt Europa Medizinische und psychologische Bedeutung von Düften Räuchern für Mensch und Haustier nach alter ‑Tradition wie beispielsweise in Rauhnächten und nach Ritualen im Jahreslauf. Aus der Räucherpraxis: Was brauche ich dazu? Beschreibung von 20 ausgewählten heimischen Blüten, ‑Kräutern, und Harzen Räuchern in der TEM: Pflanzen und Mischungen für jeden Archetyp.
Weiter Tipps zu den Ritualen während der Rauhnächte findest Du z.B. auch hier.
Aberglaube
Im Volksmund herrscht auch einiger Aberglaube zu den Rauhnächten. So heißt es z.B., dass Haus und Hof in dieser Zeit in sehr ordentlichem Zustand sein sollen. Demnach darf dann nicht mehr ausgemistet und sogar nicht einmal gewaschen werden. Es sollen nämlich alle Räder still stehen, und dazu gehört auch die Waschmaschine, da sich in diesen Nächten allein das Schicksalsrad dreht.
Des weiteren dürfen keine Haare und Nägel geschnitten werden, Betten und Wäsche sollen nicht draußen gelüftet werden und das Kartenspiel ist untersagt.
Bei all diesen negativen Assoziationen hoffen wir einmal, dass wir wenigstens etwas Schönes träumen in diesen speziellen Nächten. Denn darüber wird gesagt, dass das Geträumte der Rauhnächte im folgenden Jahr tatsächlich wahr wird. Ein Traum vor Mittagnacht in der ersten Hälfte des jeweiligen Monats, ein Traum nach Mitternacht in der zweiten Hälfte.
Ich wünsche Dir eine besondere Zeit. Vielleicht spürst auch Du eine gewisse Magie. Dann berichte doch davon in den Kommentaren.
Tu Dir gut!
immer.überall.jetzt.
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