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Holland: 5 ungewöhnliche Tipps, die Dir bei Deinem Aufenthalt weiterhelfen
Meine Heimatstadt ist Duisburg. Von dort sind die Niederlande nicht weit. Und so sind wir früher sehr oft über die Grenze gefahren – mal eben zum Einkaufen oder sogar bis ans Meer.
Wir waren damit nicht allein. Da die Ladenöffnungszeiten in den Niederlanden sehr viel umfangreicher sind, hat ganz besonders an den deutschen Feiertagen das halbe Ruhrgebiet dieselbe Idee. Das ist bis heute so.
Ich kenne die Niederlande also schon eine ganze Zeit. Einige Städte und Gegenden, bestimmte Kulturdenkmäler. Und ich weiß auch, was es dort Besonderes zu essen und zu kaufen gibt. Pommes special, Lakritz, Tabak, Kaffee und natürlich Vla mussten es früher immer sein.
Heute studiert meine Tochter in Rotterdam. Und so bin ich nach vielen Jahren nach Holland zurückgekehrt. Was ich dabei Neues gelernt habe, das liest Du hier:
1. Geld
Die Niederlande sind heute wie Deutschland ein Euro-Land. Doch wenn Du dorthin fährst, stecke vor allem Deine EC- und Kreditkarte ein. Denn die Niederlande sind inzwischen weitestgehend bargeldlos. Im Supermarkt gibt es z.B. viele bargeldlose Kassen und meist nur eine, die überhaupt noch Bargeld nimmt. Auch Dein Parkticket kannst Du nur mit Karte ziehen, und selbst für ein einzelnes Bier zählst Du keine Münzen ab.
Große Scheine sind ohnehin tabu, sie werden oft gar nicht angenommen. Und auch die 1 und 2 Cent existieren fast nicht. Preise werden zwar z.B. mit 0,99 Euro ausgezeichnet, an der Kasse wird jedoch gerundet, und es gibt zum Euro kein Wechselgeld.
2. Coffeeshops
Du besichtigst eine Stadt und hast zwischendurch Lust auf einen Kaffee? Den bekommst Du im Coffeeshop. Doch letztlich geht es in diesem Lokal um etwas ganz anderes.
In den 1970er Jahren wurde die Drogenpolitik in den Niederlanden revolutioniert. Seitdem dürfen sogenannte weiche Drogen, wie z.B. Cannabis, in Coffeeshops konsumiert werden. Von dieser Legalisierung verspricht man sich, dass sie davon abhält, zu härteren Drogen zu greifen.
Auf Touristen üben die Coffeeshops zum Teil eine große Anziehungskraft aus. Vielleicht solltest Du Deinen Kaffee jedoch einfach woanders einnehmen.
3. Kapsalon
Nun hast Du Deinen Kaffee getrunken. Und später bekommst Du auch Hunger. Wie wäre es da mit einem „Kapsalon“?
„Kapsalon“ heißt Friseursalon.
Nun bist Du verwirrt? Dahinter steckt eine lustige Geschichte.
Ein Friseur aus Rotterdam ging sehr häufig in den benachbarten Imbiss zum Essen. Irgendwann mochte er das Angebot nicht mehr und bat darum, man möge ihm seine Lieblingsspeisen wie folgt zusammenstellen: zu unterst Pommes, darauf Gyros, mit Käse überbacken, zu oberst Salat und eine reichhaltige Knoblauchsoße.
Inzwischen ist „Kapsalon“ über die Grenzen von Rotterdam hinaus bekannt, und bei vielen Menschen sehr beliebt. Probiere es doch auch einmal.
4. Autotür
Die Niederlande sind eine Fahrradnation. Die Radwege sind wunderbar ausgebaut, die Sicherheitsvorkehrungen bezüglich der Helme, Lampen etc. nicht so streng, und (zumindest bei schönem Wetter und ohne Gegenwind) macht das Radeln richtig Spaß.
Was wir von den Niederländern übernehmen sollten, betrifft jedoch eher das Autofahren, oder konkreter noch, das Öffnen der Autotür.
Die holländischen Fahrer öffnen die Autotür mit der rechten Hand, der Beifahrer mit der linken Hand!
Was macht das für einen Unterschied? Der gesamte Oberkörper dreht sich nach hinten und der Blick geht mit zurück – nämlich genau dorthin, wo eventuell gerade der Radler fährt. Unfälle, die durch das unachtsame Öffnen der Autotüren entstehen, werden dadurch vermieden. Was für eine tolle Angewohnheit!
5. Treppenstufen
Eine höhere Unfallgefahr gibt es in den Niederlanden jedoch durch die Treppenstufen. Darauf bezieht sich mein letzter Tipp.
Viele Treppenstufen – sowohl in Privathäusern als auch in öffentlichen Gebäuden – sind erstaunlich kurz.
Nun gut, ich habe Schuhgröße 43, da kann das schon mal sein. Doch in Holland fällt das wirklich auf.
Mein halber Fuß passt nur darauf. Zusätzlich sind die Treppen in vielen privaten Häusern auch noch extrem eng und steil. Das ist nicht nur schwierig mit den Füßen, sondern erfordert auch mehr Muskelkraft in den Armen, da man die Taschen beim Rauftragen viel höher nehmen muss.
Achtung also, gehe die Treppen sehr bewusst, damit Du Deinen Urlaub genießen kannst! Ich wünsche Dir auf jeden Fall viel Spaß. Ich finde, die Niederlande sind immer eine Reise wert.
Tu Dir gut!
immer.überall.jetzt.