Du möchtest gerne mehr gesundes, ungespritztes Gemüse und viele frische Kräuter in Deinen täglichen Speiseplan integrieren? Dann ist das Frühjahr genau die richtige Jahreszeit, um mit dem Sähen und Pflanzen zu beginnen. Doch leider hast Du keinen eigenen Garten, in dem Du es selbst anbauen kannst? Dann lies hier, was alles auf dem Balkon oder sogar auf dem Fensterbrett möglich ist.
Einige Überlegungen vorweg
Grundsätzlich brauchst Du bei dem Anbau von Kräutern, Gemüse oder auch Obst in der Wohnung oder auf dem Balkon nur ein paar wenige Dinge zu beachten.
Da in der Wohnung der Anschluss an das natürliche Ökosystem nicht besteht, fehlen die Insekten, die die Pflanzen bestäuben, und die Würmer, die die Erde auflockern und mit natürlichen Nährstoffen anreichern. Da solltest Du ein bisschen nachhelfen.
Zum Beispiel mit einem Minigewächshaus* oder auch mal einer Pflanzenlampe*, wenn die Sonne noch nicht so kräftig scheint oder ein heller Platz nicht vorhanden ist. So kannst Du die Samen beim Keimen und die Pflänzchen prima beim Wachsen unterstützen.
Bitte benutze auch unbedingt Bio-Saatgut und Bio- Blumenerde* für einen guten und gesunden Start. Damit tust Du nicht nur Dir und der Umwelt etwas Gutes, sondern kommst auch längerfristig finanziell besser weg, wie dieser Test zeigt.
Damit sich kein Schimmel auf der Erde oder gar im Raum bildet, halte die Erde stets locker. Das durchlüftet sie, und beim Gießen kann das Wasser gut durchdringen und aufgenommen werden. Vermeide Staunässe.
Für ein gutes Gelingen Deiner Aufzucht solltest Du Deinen kleinen Wohnungs- oder Balkongarten außerdem immer gut düngen. Nimm dazu aber bitte keinen chemischen Dünger aus der Flasche. Es gibt ganz einfache Alternativen.
Reste von aufgebrühtem Tee oder auch der Kaffeesatz eignen sich hervorragend dafür. Und auch andere Küchenabfälle lassen sich in natürlichen Dünger verwandeln. Das funktioniert ohne großen Aufwand mit dem sogenannten Bokashi-Eimer. Entsprechende Informationen dazu findest Du hier oder auch hier.
Somit hast Du nicht nur Deine biologischen Küchenreste gut entsorgt, sondern auch einen Dünger produziert, den Deine Pflanzen lieben werden. Alle Utensilien dafür findest Du hier*.
Wie Du siehst, wirst Du ein bisschen Zeit und Aufmerksamkeit in diese Aufzucht investieren müssen. Doch denke einfach daran, wie gesund und lecker Du Dich im Anschluss ernähren kannst. Das ist die Mühe sicher allemal wert.
Hier nun also 10 Lebensmittel, die Du auf diese Weise in Deiner Wohnung oder auch dem Balkon heranziehen kannst:
Die Einfachsten
Kresse
Kresse zu sähen und aufzuziehen ist ganz einfach und völlig anspruchslos. Ich lege dazu etwas gewöhnliche Haushaltswatte in eine Auflaufschale, befeuchte diese und verteile die Samen darauf. Dann stelle ich das Ganze an einen hellen Ort, sorge dafür, dass die Watte nicht austrocknet, und schon bald zeigt sich das erste frische und gesunde Grün.
Noch hübscher ist die Aufzucht ist einer speziellen Tonschale, dem sogenannten Kresseigel*.
Salat, Frühlingszwiebel, Lauch
Für diese Pflanzen brauchst Du noch nicht einmal Saatgut, sondern kannst auch die Reste wiederverwerten. Dazu stellst Du z.B. den Strunk eines Salatkopfes oder den Rest einer Lauchstange in ein Glas Wasser, und schon bald wächst das wertvolle Grün nach. Achte nur darauf, dass Du das Wasser regelmäßig auswechselst. Natürlich kannst Du die Gewächse dann auch einpflanzen, sobald sich Wurzeln gebildet haben. Auf längere Sicht sind sie so auch wieder besser mit Nährstoffen versorgt.
Die Klassiker
Kräuter
Ziehst Du Kräuter selbst auf, so steht Dir eine noch reichere Auswahl zur Verfügung als es sie üblicherweise im Handel gibt.
Du kannst Sie zunächst in Anzuchtschalen* aussäen. Achte dabei darauf, ob es Licht- oder Dunkelkeimer sind. Dementsprechend werden sie mit mehr oder weniger Erde bedeckt.
Später pflanzt Du sie in Töpfe oder Kübel fürs Fensterbrett oder den Balkon. Vielleicht entdeckst Du ja auch Deine kreative Ader und Dein handwerkliches Geschick (oder kannst jemanden in Deinem Umfeld von seinen Fähigkeiten überzeugen ) und baust Dir sehr hübsche Pflanzmöglichkeiten selbst. Hier* findest Du einige Idee.
Tomaten
Auch Tomaten gehören zu den Klassikern für die Aufzucht auf kleinem Raum. Cherrytomaten oder Wildtomaten eignen sich besonders gut dafür. Sie wachsen nicht sehr hoch und das Pflanzgefäß muss nur ca. 10–20 Liter fassen. Mit einer Haltestange hilfst Du den Pflänzchen die Last ihrer leckeren Früchte besser zu tragen.
Für weitere Tipps schau doch mal auf der Tomaten-Webseite vorbei.
Gesundes Blattgrün
Machst Du Dir gerne einmal einen grünen Smoothie? Dann weißt Du sicherlich, dass Du bei vielen Gewächsen auch das grüne Blattwerk verwenden kannst. Oftmals gilt das sogar als der gesündeste Teil. Die folgenden Pflanzen eignen sich besonders gut dafür.
Spinat
Der Spinat mag es gerne feucht, aber nicht zu viel Sonne, da er sonst eher Blüten als Blattwerk bildet. Das wirkt sich auch ungünstig auf seinen Geschmack aus. Bei der Ernte nimmst Du am besten erst mal nur die äußeren Blätter ab, da das Herz dann noch mal austreiben kann und die Ernte so vervielfacht wird.
Kohlrabi
Er braucht nicht besonders viel Sonne, nur ein bisschen Dünger beim Aussäen und nach 4 Wochen noch einmal. Du solltest aber Erde benutzen, die vorher noch gar nicht oder zumindest für eine Pflanze aus einer anderen Familie benutzt wurde. Wenn er schnell wächst, werden die Knollen offenbar zarter.
Radieschen
Auch Radieschen sind recht anspruchslos. Am besten pflanzt Du die Samen mit einem Abstand von 5 cm voneinander entfernt und auch nur 1 cm tief. Die Erde muss feucht gehalten werden und nach ca. 1 Monat kannst Du das erste Mal ernten. Wenn Du die Samen zeitlich versetzt pflanzt, also im 1–2 Wochen Takt, kannst Du regelmäßig Dein Essen mit diesem frischem Gemüse zubereiten.
Superfood
Ingwer und Kurkuma
Ingwer und Kurkuma gehören zu den sogenannten Superfoods und sind auch aus der deutschen Küche heute kaum noch wegzudenken. Gut also, wenn Du auch diese selbst heranziehen kannst.
Kaufe Dir am besten eine Bio-Wurzel und lege sie über Nacht in warmes Wasser. Wenn Du sie am nächsten Tag einpflanzt, bedecke sie mit 2 cm Erde oder Kompost. Je größer der Topf, desto mehr Platz haben die Wurzeln zum wachsen. Nach ca. 8 bis 10 Monaten werden die Blätter der Pflanze gelb und Du kannst ernten.
Die Raumgreifenden
Gurken, Bohnen, Erbsen, Zucchini
Auch diese Gemüsesorten kannst Du in der Wohnung oder dem Balkon ziehen. Allerdings brauchen diese etwas mehr Raum. Das solltest Du einplanen. Für manche Sorten mehr in die Höhe, für andere in die Breite. Auch Rang- und Kletterhilfe sind nötig dabei, denn das Ganze kann schon einmal sehr vereinnahmend werden. Schau einmal hier.
Wie Du siehst gibt es einige Möglichkeiten, Deinen Speiseplan mit frischen, gesunden Zutaten zu bereichern, und Du weißt dann auch genau, von welcher Qualität Deine Speisen sind. Vielleicht macht Dir ja dieses „gärtnern“ Spaß. Ich wünsche viel Erfolg bei der Anzucht Deiner Lebensmittel und freue mich über Kommentare und Bilder der erfolgreichen Ernten. Lass es Dir schmecken!
Tu Dir gut!
immer.überall.jetzt.
Dieser Beitrag enthält werbende Inhalte und/oder *Partner-Links. Näheres dazu in der Datenschutzerklärung.